Die Autoren

Kurz vor der Vollkatastrophe

Schwerstkranke Kinder, die zuhause gepflegt werden, sind vom Coronavirus besonders bedroht. Hilfsangebote für sie und ihre Eltern fallen weg.

„Zu Beginn der Coronakrise hatte ich das Gefühl, wir sitzen auf unserer Insel im tobenden Atlantik und niemand kommt zu uns“, sagt Christine Wolfram. Ihr Sohn Arne, 12, ist seit der Geburt schwerstbehindert. Cerebralparese lautet die Diagnose. Arne kann sich nicht bewegen, ist blind, hat eine ausgekugelte Hüfte und chronische Schmerzen. Hinzu kommt eine nicht einstellbare Epilepsie, Arne krampft mehrmals am Tag.

„Wir waren vorher schon sozial isoliert“, sagt seine Mutter, die ihren Beruf als Finanzfachwirtin seit der Geburt ihres ältesten Sohnes nicht mehr ausüben kann, nun sei auch noch fast das gesamte Pflege- und Betreuungsnetzwerk zusammengebrochen. Die Hausbesuche des Kinderhospizdienstes sind weggefallen. Die Inklusionshelferin, die Arne sonst in die Schule begleitet, dürfte zwar theoretisch in die Familie kommen. Doch sie wohnt in Frankreich, im Grenz- und Risikogebiet Grand Est. Ein Besuch – ausgeschlossen.

Hier können Sie den gesamten Text lesen. Der Artikel erschien am 23. April 2020 in der taz.

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Kristin Kasten


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über die Autorin
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Kristin Kasten ist Absolventin der Reportageschule und schreibt seit 2008 als freie Journalistin für überregionale Zeitungen und Magazine. Für ihre Recherchen besuchte sie Kaffeebauern in Ruanda, Embera-Indianer in Panama, Sexarbeiterinnen in Myanmar, Austernfischer in Irland und Obdachlose in Reutlingen. Als freie Journalistin lebt sie in Leipzig, arbeitet jedoch immer dort, wo die nächste Geschichte auf sie wartet. Für Ihre Arbeit wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet und erhielt verschiedene Recherchestipendien. Sie ist Mitglied im Journalistenverband Freischreiber. 

Veröffentlichungen bisher u.a. in: FAZ, taz, NZZ, Der Spiegel, Die ZEIT, brand eins, Frankfurter Rundschau, enorm,  Sueddeutsche.de, Tagesspiegel, ZEIT Online, GEOlino, Für Sie, natur und viele mehr.

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