Die Autoren
teaserbild

Die Story im Ersten: Der Terror der einsamen Wölfe

Ein Film von Christian Bergmann und Florian Barth

Am 9. Oktober 2019 zog er los, um gezielt zu töten. Sein Ziel: die jüdische Gemeinde in Halle/Saale. Lediglich die gut verschlossene Synagogentür verhinderte am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur die Ermordung dutzender Menschen. Trotzdem tötet der Angreifer anschließend noch zwei Menschen und verletzt zwei Personen durch Schüsse bevor er festgenommen wird. Seine brutale Tat streamt er mit einer Helmkamera live ins Netz.

Der Attentäter: Stephan Baillet, ein sogenannter "Einsamer Wolf". Keine einzige Sicherheitsbehörde war im Vorfeld auf den Rechtsextremisten aufmerksam geworden. Den Anschlag konnte er völlig unbemerkt vorbereiten. In den letzten Jahren gab es eine enorme Zunahme des sogenannten "Lone Wolf"-Terrorismus. Es sind Terroranschläge nach dem immer gleichen Schema. Einzelne Täter, die sich im Internet radikalisieren und ihre Morde mit rechtsextremen Manifesten zu rechtfertigen versuchen.

 

Wie werden aus Einzelgängern Attentäter?

Ein inzwischen weltweites Phänomen, wie der Anschlag von Christchurch zeigt. Hier tötete ein rechtsextremer Attentäter 51 Menschen in Moscheen und verletzte weitere 50 zum Teil schwer. Aber auch der Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum in München 2016 folgte diesem Schema. Ein Hintergrund, der erst über drei Jahre nach der Tat offiziell bestätigt wurde. Die "Einsamen Wölfe" und ihre Bewunderer sozialisieren und radikalisieren sich in anonymen Internetforen. Ihre Anschläge entwickeln sich stets weiter, hin über Live-Streams der Attentate oder computerspielartige Belohnungen.

Doch wie stark sind die Attentäter, ihre Bewunderer und ihre geistigen Brandstifter weltweit miteinander verbunden? Die deutschen Sicherheitsbehörden sind oft nicht ausreichend vernetzt und in virtuellem Bereich schlecht aufgestellt. Die Polizei agiert oft nur regional oder national, um einem weltweiten Phänomen Herr zu werden. "Die Story im Ersten" begleitet Opfer der Attentate und deren Angehörige. Doch auch Vertraute der Täter kommen zu Wort und erklären die Mechanismen der Radikalisierung. Der Film dringt in die Welt der "Einsamen Wölfe" ein und zeigt, wie aus Einzelgängern Attentäter werden.

Um unsere Filme zeigen zu können, nutzen wir den Anbieter YouTube. Erst nach dem nächsten Klick wird eine Verbindung zu den Servern von YouTube hergestellt. Dabei wird dem YouTube-Server mitgeteilt, welche unserer Seiten Du besucht hast. Zudem erlangt YouTube Deine IP-Adresse. Dies gilt auch dann, wenn Du nicht bei YouTube eingeloggt bist oder keinen Account bei Vimeo besitzt.

Wenn Du in Deinem YouTube-Account eingeloggt bist, ermöglichst Du YouTube, Dein Surfverhalten direkt Deinem persönlichen Profil zuzuordnen.

ein Beitrag von:
Florian Barth


florian.barth_at_mediendienst-ost.de
über den Autor
profilbild

Florian Barth geboren und aufgewachsen in Leipzig arbeitet als Autor und Videojournalist hauptsächlich für die politischen Magazine des MDR. Zuvor studierte er Medientechnik und Medienmanagement an der Hochschule Mittweida und Medienproduktion an der German-Jordanian University in Amman.
Neben seiner Arbeit für den MDR veröffentlichte er Texte und Videobeiträge für verschiedene Zeitungen und Onlinemedien. 



 

Winter im Transitland
23.11.2020

Für viele Geflüchtete führt der Weg in die EU über Bosnien. Doch die grüne Grenze zu Kroatien ist scharf bewacht. Nun überwintern Tausende in dem kleinen Land - unter unmenschlichen Bedingungen.
Florian Barth

Coronaproteste
10.12.2021

Coronaproteste Freiberg - In mehreren sächsischen Städten sind erneut Menschen gegen die Coronamaßnahmen auf die Straße gegangen. Die Stimmung gegenüber Polizei und Journalisten: abweisend bis feindselig.